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FSJ und Bufdi – Wege nach dem Abitur?

Das Abitur ist ein Meilenstein im Leben einer jeden Schülerin und eines jeden Schülers. Doch nach dem Schulabschluss stehen viele vor der Frage: Was kommt jetzt? Eine Möglichkeit, die Abiturient:innen in Betracht ziehen, ist das Absolvieren eines Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) oder dem Bundesfreiwilligendienst (Bufdi). In diesem Blogbeitrag werden wir diese beiden Optionen genauer betrachten und die Vor- und Nachteile aufzeigen, sowie die Erfahrung zweier Absolventinnen hören.

Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ)

Ein FSJ steht für „Freiwilliges Soziales Jahr“ und ist ein soziales Engagementprogramm, das in vielen Ländern, darunter auch Deutschland, angeboten wird. Es richtet sich in der Regel an junge Menschen im Alter von 16 bis 27 Jahren, die nach dem Schulabschluss oder während einer Auszeit eine gemeinnützige Tätigkeit ausüben möchten.

Vorteile:

  1. Berufliche Orientierung: Das FSJ bietet Abiturient:innen die Möglichkeit, verschiedene soziale Bereiche kennenzulernen und herauszufinden, ob sie sich für eine berufliche Zukunft in diesem Bereich interessieren.
  2. Praktische Erfahrungen: Während des FSJ sammeln die Teilnehmer:innen wertvolle praktische Erfahrungen, die in vielen Berufen geschätzt werden, sei es im Gesundheitswesen, in der Kinderbetreuung oder in der Altenpflege.
  3. Soziales Engagement: Das FSJ ermöglicht es jungen Menschen, sich aktiv für das Gemeinwohl einzusetzen und einen positiven Beitrag zur Gesellschaft zu leisten.
  4. Persönliche Weiterentwicklung: Während des FSJ können die Teilnehmer:innen ihre sozialen und persönlichen Fähigkeiten entwickeln und reifen.

Nachteilig ist, dass das FSJ in der Regel nicht vergütet wird und die Teilnehmer:innen deshalb für diese Zeit auf ein geregeltes Einkommen verzichten müssen. Meist steht der Leistung nur ein sog. Taschengeld entgegen, das die Fahrtkosten und Lebenshaltungskosten abdecken soll. Dies unterscheidet sich jedoch von Trägerorganisation zu Trägerorganisation. Zudem sind die Teilnehmenden für eine genaue Zeitspanne beschäftigt, in der sie an die Trägerorganisation gebunden sind. Meist ist dies ein Jahr.

Oftmals ist das FSJ aber auch eine große Chance. Teilnehmende bauen ein Netzwerk untereinander auf und testen sich in einer Branche aus, in die sie sonst möglicherweise niemals einen Einblick bekommen hätten.

Erfahrung einer FSJ-lerin

Auch die Absolventin Alisia ist froh über die Erfahrung, die sie in ihrem FSJ in einer Einrichtung für Menschen mit psychischen Erkrankungen machen durfte: „Ich bin sehr dankbar für die Erfahrungen. Ich bin sicherlich oft über mich hinausgewachsen, bei den Aufgaben die ich hatte und habe mich persönlich in der Zeit total weiterentwickelt. Durch das FSJ habe ich vor allem aber auch gemerkt, dass ich später gerne im sozialen Bereich arbeiten möchte. So bin ich auch zu meinem Studium gekommen. Insgesamt war die Zeit extrem spannend und lehrreich. Ich würde es wirklich jeder und jedem ans Herz legen!“


Der Bundesfreiwilligendienst (Bufdi)

Ein „Bufdi“ ist eine Abkürzung für „Bundesfreiwilligendienst“. Der Bundesfreiwilligendienst ist ein soziales Engagementprogramm in Deutschland, das es Menschen ermöglicht, gemeinnützige Arbeit zu leisten und sich gesellschaftlich zu engagieren. Im Gegensatz zum Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) ist der Bundesfreiwilligendienst nicht auf eine Altersgrenze von 27 Jahren beschränkt und steht Menschen jeden Alters offen, die freiwillig gemeinnützige Tätigkeiten ausüben möchten.

Vorteile:

  1. Sinnvolles soziales Engagement: Bufdis haben die Gelegenheit, gemeinnützige Arbeit zu leisten und einen positiven Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. Sie können in verschiedenen Bereichen tätig sein, wie Soziales, Umweltschutz, Kultur, Bildung und Gesundheit, je nach ihren Interessen und Fähigkeiten.
  2. Persönliche Entwicklung: Der Bufdi bietet die Möglichkeit zur persönlichen Entwicklung und zur Stärkung sozialer und persönlicher Kompetenzen. Teilnehmende lernen, Verantwortung zu übernehmen, in Teams zu arbeiten und mit vielfältigen Menschen und Situationen umzugehen.
  3. Berufliche Orientierung: Der Bundesfreiwilligendienst kann eine wichtige Rolle bei der beruflichen Orientierung spielen. Bufdis können verschiedene Berufsfelder und Arbeitsumgebungen kennenlernen und herausfinden, ob sie sich für eine berufliche Zukunft in einem bestimmten Bereich interessieren.
  4. Bildungsbegleitung: Während des Bufdi gibt es in der Regel eine pädagogische Begleitung oder Betreuung, die den Freiwilligen bei der Reflexion ihrer Erfahrungen unterstützt und Bildungsangebote wie Seminare und Workshops bietet.
  5. Altersunabhängig: Im Gegensatz zum Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ), das oft auf jüngere Menschen beschränkt ist, gibt es keine Altersgrenze für den Bundesfreiwilligendienst. Menschen jeden Alters können Bufdis werden.
  6. Soziales Netzwerk: Während des Bufdi haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, neue Freundschaften zu schließen und Kontakte zu knüpfen. Dies kann in Zukunft von Vorteil sein, sei es für berufliche Möglichkeiten oder persönliche Beziehungen.

Die Nachteile gleichen dem des FSJ, die Vergütung ist relativ gering und beschränkt sich auf ein Taschengeld und man ist i.d.R. 12 bis 24 Monate gebunden.

Erfahrung einer Bufdi Absolventin

Die Vorteile würden aber überwiegen meint auch Bufdi Absolventin Selin. „Zwischen Abitur und Uni, war es die perfekte Möglichkeit, etwas Gutes zu tun, das auch Spaß macht und mich persönlich weiterbringt.“ Die 22-jährige absolvierte ihren Bufdi in der Nachmittagsbetreuung eines Gymnasiums in Würzburg. „Ich wusste schon, dass ich wahrscheinlich Lehramt studieren möchte. So konnte ich in den Beruf mal reinschnuppern und sehen, ob es mir taugt. Gleichzeitig hat mir die Arbeit mit den Kindern unheimlich viel Spaß gemacht und ich bin über mich hinausgewachsen. Ich kann es nur empfehlen, mal so ein Jahr lang einen Bufdi zu machen!“.

Fazit

Beide Optionen, das FSJ und der Bufdi, bieten Abiturientinnen und Abiturienten die Möglichkeit, wertvolle Erfahrungen zu sammeln, sich beruflich zu orientieren und sich persönlich weiterzuentwickeln. Die Wahl zwischen ihnen hängt von individuellen Zielen, Interessen und Umständen ab. Die Entscheidung, ob man sich für eines dieser Programme entscheidet oder einen anderen Weg einschlägt, sollte sorgfältig abgewogen werden, um die bestmögliche Zukunftsperspektive zu schaffen.

Habt Ihr selbst ein FSJ oder Bufdi absolviert oder habt Ihr in Eurem Unternehmen regelmäßig FSJler:innen oder Bufdis?
Erzählt uns gerne unter diesem Beitrag davon, diskutiert und/oder verlinkt auf die Seite Eures Unternehmens, zeigt uns, was Ihr uns zeigen wollt!

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